In Bragas „Felsenstadion“ sah Grgic schon in der vierten Minute Rot. Guido Burgstaller (25.) traf nach Traumvorlage von Matthias Seidl zwar zur Führung, die Nordportugiesen glichen aber durch Vitor Carvalho (33.) aus, Rodrigo Zalazar (71.) drehte das Spiel endgültig.
Für Rapid war es im neunten Pflichtspiel der Saison die erste Niederlage nach davor sieben Siegen und einem Remis. Im Rückspiel vor heimischer Kulisse am kommenden Donnerstag (21.00 Uhr, live in ORF1) sind die Chancen auf den Aufstieg für das Team von Robert Klauß dennoch weiter gegeben. Der Sieger steht in der Ligaphase der Europa League, der Verlierer darf in der Conference League weiterspielen.
Braga – Rapid: Beljo verstolpert Topchance (1.)
Diese Möglichkeit hätte das 1:0 für Rapid sein müssen. Dino Beljo verfehlt aus wenigen Metern das leere Tor.
Vergebene Topchance und Rot
Die Partie vor knapp 16.000 Zuschauern war keine zwei Minuten alt, hatte aber schon zwei markante Szenen geboten. Bragas Robson Bambu lud mit einem völlig missglückten Rückpass zunächst Dion Beljo ein. Der für Louis Schaub in die Europacup-Elf gerückte Kroate umkurvte den fit gewordenen Torhüter Matheus, konnte den Ball aber vor dem leeren Tor nicht kontrollieren und ließ die Riesenchance ungenutzt.
Braga – Rapid: Rote Karte für Grgic (4.)
Der Mittelfeldmann sah für seinen Tritt gegen den Knöchel zunächst Gelb, der ukrainische Schiedsrichter Mykola Balakin änderte seine Meinung aber nach VAR-Intervention und zeigte Grgic zu Recht glatt Rot.
Sekunden später ging Grgic gegen Zalazar überhart in den Zweikampf. Der Mittelfeldmann sah für seinen Tritt gegen den Knöchel zunächst Gelb, der ukrainische Schiedsrichter Mykola Balakin änderte seine Meinung aber nach VAR-Intervention und zeigte Grgic zu Recht glatt Rot.
Rapid zieht sich zurück … und schlägt zu
Die taktischen Überlegungen von Klauß waren damit früh über den Haufen geworfen. Unglücksrabe Beljo musste vom Feld, Moritz Oswald übernahm im Mittelfeld. Portugals vierte Kraft hinter Benfica, Sporting und dem FC Porto trachtete danach, ihre spielerischen Vorteile auszunutzen. Im Angriffsdrittel lancierte Braga schnelle Kombinationen, Zalazar schoss aus spitzem Winkel vorbei (16.). Rapid stand tief in der eigenen Hälfte. Ein überlegt vorgetragener Vorstoß bescherte Grün-Weiß dennoch die Führung.
Nach einer Kombination über rechts fand Matthias Seidl den einlaufenden Burgstaller mit einem idealen Zuspiel, der Routinier schloss historisch ab. Es war im fünften Versuch das erste Europacup-Tor in Rapids Clubgeschichte in Portugal überhaupt. Der erste Punktegewinn sollte es dennoch nicht werden.
Carvalho ist nach Eckball zur Stelle
Der Spielstand hielt keine zehn Minuten, ein ruhender Ball bescherte Braga den Ausgleich: Carvalho setzte sich nach einem Eckball gegen Mamadou Sangare durch und traf per Kopf. Bei den Hausherren war der angeschlagene Linksaußen Bruma zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr dabei.
Braga – Rapid: Carvalho glückt 1:1-Ausgleich per Kopf (33.)
Nach einem sehr gut getretenen Eckball setzt sich Carvalho mit einem perfekten Kopfball im Duell mit Sangare durch.
Das 1:1 verteidigte Rapid dann bis zur Pause, die eine oder andere brenzlige Situation vor Torhüter Niklas Hedl inbegriffen. In Halbzeit zwei hatte Hedl die für die Arena markante Felsenwand hinter sich.
Burgstallers Zaubertor gilt nicht
Rapids Mauer hielt zunächst, auch weil der Keeper gegen Bragas Kapitän Ricardo Horta zur Stelle war (54.). Burgstaller lieferte unterdessen bei Rapid die One-Man-Show im Angriff ab. Der 35-Jährige drosch nach einer Stunde eine Freistoßvorlage in Weltklassemanier volley ins Tor, stand dabei aber mit der Zehenspitze im Abseits.
Braga – Rapid: Abseitstor Burgstallers (59.)
Mit der Zehenspitze stand Burgstaller beim vermeintlichen 2:1 für Rapid im Abseits.
Braga wollte nun den Sieg, den der starke Zalazar seinem Team bescheren sollte. Der Uruguayer bewies einmal mehr seine Klasse und vollendete nach einer schönen Ballmitnahme. Klauß nahm kurz darauf Burgstaller und Seidl vom Feld, Furkan Dursun und Schaub übernahmen. Auch Maximilan Hofmann sollte später helfen, Braga keinen weiteren Treffer mehr zu ermöglichen. Zumindest dieses Unterfangen glückte und lässt somit Rapid im Rückspiel kommenden Donnerstag noch alle Chancen.
Braga – Rapid: Zalazar trifft zum 2:1 (71.)
Am Ende durfte doch noch Braga über den Sieg jubeln.
Stimmen zum Spiel:
Robert Klauß (Rapid-Trainer): „Es war sehr viel drinnen und auch wieder etwas Neues dabei, nämlich so lange in Unterzahl zu spielen. Es war ein kurioser Spielverlauf, wir müssen 1:0 führen, dann spielen wir 90 Minuten in Unterzahl. Aber wir haben es sehr gut gemacht, haben viel investiert. Die zwei Gegentore waren ärgerlich, aber wir hätten auch auf andere Art Tore bekommen können. Das Gute ist, das Ergebnis hält uns alle Chancen offen. Das Tor muss er (Beljo, Anm.) natürlich machen, aber der Ball ist ihm versprungen. Bei Lukas war es einfach falsches Timing.“
Carlos Carvalhal (Braga-Trainer): „Wir haben eine sehr starke und organisierte Vorstellung gezeigt. Wir haben es geschafft, die Kontrolle über das Spiel zu erlangen. In der zweiten Halbzeit waren wir ungefährdet. Wir hatten einige Chancen. Wir hätten mehr verdient, sollten zumindest zwei oder drei Tore voran sein. Wir fahren auch nach Österreich, um zu gewinnen. Wir werden nichts riskieren, aber das ist das Ziel.“
Europa League, Play-off, Hinspiel
Donnerstag:
Braga – Rapid 2:1 (1:1)
Estadio Municipal, 15.868 Zuschauer, SR Balakin (UKR)
Torfolge:
0:1 (25.) Burgstaller
1:1 (33.) Carvalho
2:1 (71.) Zalazar
Braga: Matheus – Gomez, Bambu, Arrey-Mbi, Marin – Zalazar, Carvalho – Roger (61./A. Horta), R. Horta, Bruma (23./Martinez) – El Ouazzani (61./R. Fernandez)
Rapid: Hedl – Bolla, Cvetkovic, Raux-Yao, Auer – Sangare, Grgic – Seidl (74./Schaub), Jansson (84./Hofmann) – Burgstaller (74./Dursun), Beljo (9./Oswald)
Rote Karte: Grgic (4./Foulspiel)
Gelbe Karten: Carvalho, Bambu bzw. Auer, Schaub
Rückspiel am 29. August (21.00 Uhr, live in ORF1) in Wien